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Mit dem 9-€-Ticket durch Sachsen

Ausstellungen ich komme. Das habe ich mir für dieses Jahr fest vorgenommen. In den ersten 5 Monate ist nicht viel aus dem Vorsatz geworden. Ich war mir oft unsicher und ehrlich gesagt, waren mir die Bestimmungen/Einschränkungen auch umständlich. Mittlerweile scheint das Leben, trotz höherer Kosten, wieder etwas leichter. Es gibt das 9-€-Ticket (Yeah), die Jahreszeit macht Spaß und die gefühlte „Freiheit“ hat uns wieder. Mich wird man trotzdem in Innenräumen mit Maske antreffen, denn sicher ist sicher.
Im Moment laufen und enden viele interessante Ausstellungen. Mittlerweile ist die ein oder andere auch schon vorbei bzw. weitergezogen. Um nichts zu verpassen, habe ich mir sogar einen Plan gemacht, wie lange welche Ausstellung noch zu sehen ist.

Von Leipzig nach Görlitz

Gleich das erste Wochenende im Juni ging es mit dem neuen Ticket (hatte ein bisschen Studentinnen-Feeling) quer durch Sachsen und Brandenburg, nach Görlitz und Zittau.
Da es hier an schnellen Verbindungen mangelt, dauerte eine Fahrt mit umsteigen ca. 4 Stunden.
Am Samstag, dem 4. Juni 2022, machten ich mich also mit dem ersten Zug um 6.26 Uhr nach Leipzig, von dort weiter mit der Regionalbahn nach Cottbus. Von Cottbus ging es dann weiter nach Görlitz. Nach ca. einer Stunde Fahrt durchs Grenzgebiet zeigte sich mir einer der schönsten Bahnhöfe, den ich seit Langem gesehen habe. Schon deshalb hat sich die Fahrt gelohnt. Mit dem Auto verpasst man solche Schmuckstücke.

Bahnhof Görlitz
Die wunderschön gemusterte Decke des Bahnof Görlitz

Vom Bahnhof ging es die Einkaufsmeile entlang, vorbei am Kaufhaus, welches oft als Filmkulisse dient und weiter zum Kaistertrutz und damit zu einem Teil der Sonderausstellung „Weltenwanderer“ des Kulturhistorischen Museum Görlitz. In dieser ersten Station zeigte sich uns ein Teil der Sammlung Hoffmann. Thematisch ging es hier um Migration/Migrationserfahrungen. Neben bekannten Größen wie Warhol, Abramović und Penck konnte man auch viele zeitgenössischen polnische und tschechische Künstlerinnen und Künstler entdecken.

Kaisertrutz Görlitz
Blick in die Ausstellung „Weltenwanderer“

Bevor es mit dem Zug weiter nach Zittau ging, habe ich noch einen kleinen Spaziergang durch Görlitz gemacht. Ein Highlight für mich war der Markt – mit regionalen Spezialitäten, Kunsthandwerk und polnischen Händlerinnen und Händlern. So zeigt sich die Vielfalt Sachsens.

Von Görlitz nach Zittau

In Zittau angekommen ging es vorbei an ehemaligen Fabriken zum Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster. Hier erwartete mich ein ganz anderes Konzept. Während in Görlitz die Ausstellung auf einer Etage gezeigt wurde, zeigte das Franziskanerkloster die Bilder und Objekte im Dialog zur Dauerausstellung. Es war im wahrsten Sinne eine Entdeckungstour. Altes und Neues hat sich ergänzt. Einiges Stücke musste man regelrecht suchen, denn es wirkte wie selbstverständlich.

Blick in die Ausstellung „Weltenwanderer“ in Zittau

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Zittau bekannt ist für die beiden Fastentücher, die in zwei Museen der Stadt gezeigt werden. Das Kleine befindet sich auch im Franziskanerkloster, das Große im Museum Kirche zum Heiligen Kreuz.

Für mich wird es nicht der letzte Besuch in Görlitz und Zittau gewesen sein. Auch wenn es nur kleine Städte sind, haben beide sehr viel Charme. Auch weil sie nicht so überlaufen sind, macht es Spaß, sie zu entdecken. Leider sind die Probleme durch Abwanderung von Mensch und Industrie sehr deutlich. Wenn man einmal dort war, kann man die Gründe nicht nachvollziehen, denn sie haben so viel Potenzial.

Bis bald. À bientôt.

Bahnhof Zittau

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